Im Mai 2018 haben vier junge Gartenfreunde das Projekt Permakultur gestartet. Als Leitbild galt ihnen die Idee einer wachsenden Humusphäre, wie der private Bodenforscher, Diplom-Permakulturdesigner Herwig Pommeresche, sie beschreibt. Dabei wird das Mineralmodell, so nennt Pommersche die Düngemethoden in Landwirtschaft und Gartenbau seit Mitte des Neunzehnten Jahrhunderts, in Frage gestellt. Diesem chemisch-technisch geprägten Landwirtschaftssystem stellt er ein ökologisch orientiertes Verständnismodell entgegen.

Weiteren Einfluß auf die Ausgestaltung der Gärtner hatten die Autoren Eduard und Gerda Kleber, die in ihrem Buch „Gärtnern im Biotop mit Mensch“ ein ethisch-ökolgisches Gartenkonzept vorstellen, welches sie als Gärtner selbst ausprobiert haben.
In der Praxis ist dabei das wichtigste Prinzip der Versuch, möglichst viele Gartenelemente miteinander zu vernetzen und deren Mehrfachfunktion zu erkennen und zu nutzen.

In unserer Gartenanlage umfasst das Projekt Permakultur mittlerweile drei Gärten. Die sicher noch häufig anzutreffende Vorstellung des spießigen Kleingarten wird hier im besonderen widerlegt. Denn wer bei Permakulturgärten an willkürlichen Anbau möglichst vieler Kulturen denkt, täuscht sich. Um langfristige Erträge zu erzielen, ist es zwar Kernpunkt des Konzepts, Vielfalt in das System zu bringen, jedoch nicht nach Lust und Laune, sondern nach der Idee von gegenseitigem Nutzen. Als Beispiel kann die Pflanze gelten, die anderen Schatten spendet oder die Duftstoffe absetzt und damit Schädlinge abschreckt oder aber Nützlinge anzieht. Diese Komplexität verlangt also Planung und reichlich Wissen.
Darüber hinaus braucht es sicher auch Mut, in einer Kleingartenanlage ein solches Projekt zu starten. Wir sind froh, dass unsere vier Gartenfreunde diesen aufgebracht haben, das Projekt mit viel Herzblut weiter führen und nicht selten sieht man sie am Gartentor Interessierten Rede und Antwort stehen.

In der Kategorie Projekt Permakultur wollen wir zukünftig in unregelmäßigen Abständen über das Ausnahmeprojekt berichten und auf dem Laufenden halten.