Die Anlage

Wassergebunde Wege, niedrige Hecken und viel Sicht auf schöne Gärten.

Die Anlage des Kleingartenvereins Am Schellenberg e.V.

Der KGV „Am Schellenberg e.V. ist eine von 15 Kleingartenanlagen in Castrop – Rauxel, der „Europastadt im Grünen“. Im Herzen Castrop – Rauxels, zwischen dem Stadtteil Schwerin und dem Stadtkern, lädt das Gelände östlich der Dortmunder Straße zum Verweilen ein. Zwischen dem angrenzenden Schlosspark Goldschmieding, dem Gelände der früheren Naturhindernis-Pferderennbahn und in direkter Anbindung an das Waldgelände befinden sich die 89 Parzellen und öffentlichen Bereiche auf ca. 3,8 ha. Die Kleingartenanlage ist heute Bestandteil des Naherholungsgebietes Schellenberg und konnte bereits in zahlreichen Wettbewerben punkten – z.B. in Anlagenwettbewerben und im Landes- und Bundeswettbewerb in den Jahren 1983/84 und 2005/06.

Entstehung der Kleingartenanlage

Zunächst als Grabeland genutzt, konnte der Verein die Anerkennung als Dauerkleingartenanlage im Jahr 1977 erzielen. Inzwischen konnte im Jahr 2018 das 70-jährige Bestehen gefeiert werden. Zahlreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen ließen die Anlage sich stetig weiterentwickeln und so das ökologische und naturnahe Gärtnern in den Vordergrund rücken.

Es wurden die Hauptwege (unter Vermeidung von Bodenversiegelung) neu angelegt, abwechslungsreiches Begleitgrün und behutsam eingestreute Ruhezonen ergänzen die vielfältige Gestaltung – und laden Mitglieder und Besucher zum Verweilen ein.

Durch zahlreiche Kleinstbiotope und eine hohe Artenvielfalt an Nutz- und Zierpflanzen zeigt die Anlage starke ökologische Aspekte. Der Anbau in den Einzelgärten (entsprechend der im BKleinG empfohlenen Drittelung) erfolgt in Mischkulturen.

Wo befindet sich die Kleingartenanlage?

Städtebauliche Funktion

Unsere Anlage wird bereits seit 1915 bewirtschaftet, damals noch als Grabeland, seit 1977 endlich als anerkannte Dauerkleingartenanlage. Besonders bei der Betrachtung der Geschichte Castrop-Rauxels, dem Wandel von der Industriestadt im Grünen zur Europastadt im Grünen, waren wir schon immer Teil des Grüns!

Die Kleingartenanlage Am Schellenberg mit dem geradezu nahtlosen Übergang in den Goldschmieding-Park und dem angrenzenden Waldbereich sowie der denkmalgeschützten ehemaligen Pferde-Naturhindernisrennbahn ist Teil des Regionalen Grünzuges F, der über den Verlauf des durchlaufenden Landwehrbaches als stadtklimatischer und lufthygienischer Ausgleichsraum von hoher Bedeutung für die angrenzende Altstadt und deren Wohngebiete ist. Diese umweltpolitisch und klimaresiliente bedeutende Funktion wurde schon früh erkannt und führte dazu, dass über Jahrzehnte der Gesamtbereich von allen Überlegungen einer höherwertigen, städtebaulichen Folgenutzung freigehalten wurde, trotz vieler Investorenwünsche und -pläne.
Man mag die Lage unserer Anlage wie eine Oase im öffentlichen Stadtgrün umschreiben. Über einen von der Stadt Castrop-Rauxel vor Jahren angelegten Parkplatz – mit wasserbindenem Belag – ist die Anlage durch einen immer geöffneten Pergola-Eingang für jedermann zu jeder Zeit zugänglich. Und auch alle übrigen Zugänge sind selbstverständlich ganzjährig geöffnet.
Die gesamte Anlage ist durch ein unterschiedlich gestaltetes Wege-System für den Besucher in allen Bereichen gut zu begehen. Dabei wird dem aufmerksamen Betrachter die Diversität der Gartengestaltungen ebenso auffallen, wie die zahlreichen Beispiele für ökologisch wertvolle Biotope.

Die Kleingartenanlage Am Schellenberg liegt im südlichen Teil der Stadt unweit der Castroper Altstadt. Nördlich grenzt die Anlage an den Ortsteil Schwerin, der durch den ehemaligen Bergbau geprägt und sozial als eher schwach zu bewerten ist.
Die sehr gute fußläufige Anbindung der angrenzenden Siedlungsbereiche erfolgt über die Dortmunder Straße und die Heinrichstraße, dieses gilt auch für die Radanbindung. Die übergeordnete Verkehrsanbindung erfolgt über die B 235 und anschließend über die Dortmunder Straße. Eine Haltestelle des ÖPNV liegt direkt an der Kleingartenanlage. Angebunden an zwei Radwege kann die Anlage aus drei Richtungen erreicht werden.
Die Anlage ist Teil von vier Wanderwegen, darunter dem Naturlehrpfad, der von Stadt und KGV Am Schellenberg angelegt worden ist. Die Markierung des Naturwanderweges wurde vom Sauerländischen Gebiergsverein angebracht und wird von ihm gepflegt. Er führt durch die Anlage bis in die unmittelbar angrenzende Altstadt.

Ökologische Verantwortung

In unserer Vereinssatzung heißt es, dass der „Zweck des Vereins … die Förderung des Kleingartenwesens und die Förderung des Umwelt- und Landschaftsschutzes“ ist.
Für die beteiligte Gemeinde ergeben sich daraus ebenfalls Pflichten. „Sie haben sich hierbei nach den sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Bevölkerung, ihrer Gesundheit und Sicherheit zu richten. Demnach sind Kleingartenanlagen als Teil des öffentlichen Grüns anzulegen, auszugestalten und zu erhalten (und) … als Bestandteil von Wohngebieten auszuweisen …“. Die Umsetzung durch die Partner, durch uns als Kleingartenverein Am Schellenberg und der Stadt Castrop-Rauxel, lässt uns auch heute optimistisch schwierige Herausforderungen angehen.

So kann die naturnahe Gartenbewirtschaftung – mit dem Ziel ökologisch verantwortlich zu handeln, Lebensräume zu schaffen und zu erhalten sowie die Umwelt zu schonen – nur als ständige Herausforderung verstanden werden. Alle diesbezüglichen Bemühungen, die wir in unserer Kleingartenanlage seither bis heute verstärkt und gezielt einbringen, haben sicherlich zu einem veränderten Bewusstsein, besonders bei unseren Mitgliedern, beigetragen. Mischkultur und integrierter Pflanzenschutz sind für unsere Gartenfreunde keine leeren Worthülsen, sondern im Garten verwirklichte Einsichten.
Dennoch können und werden wir nicht bei bislang Erreichtem stehen bleiben: Es muss auch weiterhin Überzeugungsarbeit geleistet werden! Die unerlässliche Öffentlichkeitsarbeit stellt ein weiteres Feld unserer ständigen intensiven Bemühungen dar. Die Arbeit in den Gärten als Teil des öffentlichen Grüns, muss als wichtige Ergänzung zum Schutz der Natur und damit auch zur Erhaltung unserer Umwelt verstanden werden. Nachhaltigkeit ist dabei fortwährender Anspruch an jegliche Planung und Umsetzung.